Du kennst bestimmt den Muttertag, den Valentinstag oder den Tag der Arbeit. Aber kennst Du auch schon den Weltnichtrauchertag? Der Weltnichtrauchertag erinnert einmal jährlich am 31. Mai an die Folgen des Rauchens und setzt sich gegen den Tabakkonsum ein. Dabei steht der Tag jedes Jahr unter einem anderen Motto und informiert darüber sachlich und öffentlichkeitswirksam mit Kampagnen und Aktionen. Lies hier, was der Weltnichtrauchertag zu bieten hat.
von Alexander Seifried
Den Weltnichtrauchertag gibt es bereits seit 1987. Er wurde von der Weltgesundheitsorganisation WHO ins Leben gerufen. Die WHO nutzt diesen Tag, um auf die zahlreichen negativen Konsequenzen des Rauchens aufmerksam zu machen. In Deutschland gelten das „Aktionsbündnis Nichtrauchen“ und die „Stiftung Deutsche Krebshilfe“ als wichtigste Initiatoren des Weltnichtrauchertages. Da die Gefahren des Tabakkonsums bereits seit Jahrzenten bekannt sind, jedoch bis heute immer noch über eine Milliarde Menschen weltweit regelmäßig zur Zigarette greifen, ist noch immer eine Menge Aufklärungsarbeit nötig. Jährlich verursacht das Rauchen über 5 Millionen Todesfälle und einen wirtschaftlichen Schaden von weltweit 1 Billion Dollar. Somit gilt das Rauchen auch heute noch als die häufigste vermeidbare Todesursache. Dementsprechend haben wir auch nach Jahren der Aufklärungsarbeit und Verschärfungen der Gesetzeslage zum Thema Rauchen noch immer großen Bedarf an Aktionen für eine rauchfreie Umwelt. Allerdings möchte der Weltnichtrauchertag nicht nur mit erhobenem Zeigefinger auf die Raucher zeigen, sondern vielmehr durch Aktionen und Pressemitteilungen öffentliche Aufmerksamkeit erhalten und mehr Menschen mit wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen erreichen.
Weltnichtrauchertag - Kampf gegen jegliche Tabakprodukte
Je nachdem, welche Themen rund um das Rauchen gerade aktuell und relevant sind, steht der Weltnichtrauchertag jedes Jahr unter einem anderen Motto. Dieses unterscheidet sich für Deutschland auch teilweise von dem international gewählten Thema der WHO. So nehmen die WHO beziehungsweise die deutschen Initiatoren aktuelle Entwicklungen in der Rauchergemeinschaft oder der Tabakindustrie auf oder adressieren gezielt einzelnen Bevölkerungsgruppen mit dem jeweiligen Motto. Vergangene Titel des Weltnichtrauchertages waren unter anderem:
„Sportler und Künstler rauchen nicht“ (1996)
„Rauchfrei ins nächste Jahrtausend“ (1999)
„Rauchfreie Jugend“ (2008)
„E-Zigaretten und E-Shishas – Chemie für die Lunge“ (2015)
Für das gewählte Thema werden dann Infobroschüren, Plakate oder andere Infomaterialien gedruckt und kostenfrei an Interessierte ausgegeben. Aber auch politische Statements und Forderungen werden im Rahmen des Weltnichtrauchertages an die Öffentlichkeit und politische Vertreter getragen.
Motto des Jahres 2014: „Gesundheit auf der Kippe: Tabaksteuern rauf, Zigarettenkonsum runter“
Motto des Jahres 2016: „Kein Platz für giftige Botschaften-Stoppt Tabakwerbung jetzt“
Obwohl sich auf politischer Ebene in Sachen Nichtraucherschutz und Tabaksteuer in den letzten Jahren einges verändert hat, gibt es noch immer großes Potenzial. Viele europäische Nachbarländer machen es bereits vor und verbieten das Rauchen im Auto, erheben höhere Steuern und verbieten Tabakaußenwerbung, was den Konsum nachweislich reduziert hat.
Zieh die Reißleine, um Raucherkrankheiten zu verhindern
Wie viele Menschen der Weltnichtrauchertag in seiner Geschichte bereits zum Aufhören gebracht hat, lässt sich schwer in Zahlen ausdrücken. Dass der Aktionstag jedoch viele Menschen erreicht und auch zum Umdenken angeregt hat, ist unbestritten. Wichtig ist dabei vor allem das gesellschaftliche Bild des Rauchens weiter zu verändern. Während gegen Anfang und Mitte des 20. Jahrhunderts Rauchen noch als kulturelles Gut und als salonfähige Gewohnheit der höheren Schichten galt, hat das Rauchen heutzutage einen deutlich schlechteren Ruf. Dennoch erkennen viele Raucher noch immer nicht alle Gefahren des Tabakkonsums und interpretieren schärfere Gesetze und Nichtraucherzonen als Einschränkung ihrer Freiheitsrechte. Genau deswegen ist es wichtig, dass der Weltnichtrauchertag weiterhin zum Handeln aufruft und sich möglichst viele daran beteiligen. Denn je mehr Menschen sich aktiv für Nichtraucher und damit für die Gesundheit aller Menschen einsetzen, desto weniger gilt Rauchen als ein ungefährliches, traditionelles oder gesellschaftliches Gut.
Falls Du selbst rauchst, nimm den Weltnichtrauchertag am 31. Mai als Anlass, Dich unvoreingenommen zum Thema Rauchen zu informieren und versuche Dein bisheriges Verhalten und Deine Einstellung ehrlich zu reflektieren. Vielleicht lernst Du neue Aspekte kennen oder erkennst, dass Rauchen einfach nicht mehr dasselbe ist wie früher und auch in Deinem Bekannten-und Verwandtenkreis schon einige aufgehört haben. Falls Du bereits Nichtraucher bist, herzlichen Glückwunsch! Wie wäre es, wenn Du anderen helfen könntest, das Gleiche zu erreichen? Teile Deine Geschichte und Deine Tipps in den Sozialen Medien, nimm an Aktionen in Deiner Nähe Teil, beteilige Dich an Diskussionen oder sprich einfach einen rauchenden Freund an, ob Du ihm dabei helfen kannst, mit dem Rauchen aufzuhören. Es gibt vieles, was Du tun kannst- der Weltnichtrauchertag bietet dafür besonders gute Möglichkeiten.
Als Fitnesstrainer ist Alexander ein Experte im Bereich Sport und Ernährung. Rauchen gehört für ihn nicht zu einem gesunden Lifestyle. Um Euch Motivation für den Rauchausstieg zu liefern, teilt er sein Fachwissen und seine Erfahrungen mit Euch.