EU-Tabakproduktrichtlinie: Menthol Zigaretten Verbot


Das Bundeslandwirtschaftsministerium wollte den Verkauf von Menthol Zigaretten bei uns in Deutschland schon am 01.05.2016 vollkommen verbieten. Die dafür vorgesehene EU-Richtlinie leitete für das Menthol Zigaretten Verbot eine Übergangsfrist an, die bis zum 01.05.2020 den Verbrauchern genügend Zeit einräumt, sich auf den Wechsel zu anderen Verbrauchswaren vorzubereiten.

von Isabel Dorst


Zudem wurde beschlossen, dass selbst der Vertrieb der Menthol Zigaretten in andere europäischen Länder ab dem 01.05.2016 nicht zulässig ist. Dem Bundesaußenminister gehen durch das beschlossene Verbot von den Menthol Zigaretten im Jahr um die 440 Millionen Euro verloren. Das wären bis zum Jahr 2020 ein Betrag von ungefähr 1,6 Milliarden Euro die dem Bundeshaushalt durch die Lappen gehen würden. Ich als Nichtraucher bin für einen vorzeitigen Menthol Zigaretten Verbot, damit nicht noch weitere Menschen dazu verleitet werden zu rauchen. 

Menthol Zigaretten: Was du darüber wissen muss

Menthol Zigaretten sind für viele Raucher eine schmackhafte Alternative zur herkömmlichen Zigarette, schmecken leichter und gesünder und gelten allgemein als weniger schädlich. (Wir sprechen hier allerdings nicht von der E-Zigarette). Doch dem ist nicht so, auch bei einer Menthol-Zigarette sind schädliche Stoffe in gleicher Menge vorhanden, die nicht minder stark Einfluss auf die Gefäße, das Herz und die Lunge des Rauchers nehmen. Dass diese Zigaretten jedoch noch schädlicher als herkömmliche Produkte sind, kann nicht bestätigt werden. Es ist erwiesen, dass die Lungenfunktion ebenso angegriffen wird, wenn Menthol inhaliert wird, auch die Herzkranzgefäße nehmen klaren Schaden. Es kommt einzig auf die Zahl der Zigaretten an, die konsumiert werden.

Neue Studie zu Menthol Zigaretten

In einer gerade erst veröffentlichten Studie aus den USA kam heraus, dass die bisher von der FDA, der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde, verbotenen Menthol Zigaretten nicht als stärker suchtgefährdend einzustufen sind als andere Produkte. Besonders beliebt ist die Pfefferminz-Zigarette beim afroamerikanischen Teil der Bevölkerung, rund 83 Prozent aller US Bürger mit afroamerikanischen Wurzeln greifen stets zu Menthol beim Rauchen. Eine Kehlkopfkrebs und Lungenkrebsrate konnte bei dieser Volksgruppe in höherem Ausmaß festgestellt werden, weshalb man die Gründe auf die Zigarette mit Pfefferminz schob. Jetzt kam aber heraus, dass dies nicht richtig ist.

Die Zigarette im Mittelpunkt der Forschung

Mit der Langzeitstudie des “international Epidemiology Institute” aus Maryland wurde nun bewiesen, dass die Pfefferminz-Zigarette nicht schädlicher als die normale Zigarette ist. Auch das vormals erdachte erhöhte Suchtpotential konnte nicht bestätigt werden, hier unterscheiden sich die Konsumenten beider Marken nicht. Trotzdem sollte das Rauchverhalten und der Nikotinkonsum nicht unterschätzt werden, auch wenn die Zigarette nach Pfefferminz schmeckt. Der Nikotinentzug bei Menthol Zigaretten ist allerdings nicht so stark wie bei herkömmlichen Zigaretten.

Menthol-Zigaretten haben ein geringeres Suchtpotential

Es wurde widerlegt, dass Menthol Zigaretten ein höheres Suchtpotential aufweisen als herkömmliche Zigaretten. Studien belegen, dass Raucher von den Menthol-Zigaretten genau so das Rauchen bei einer Raucherentwöhnung sein lassen können, wie Raucher von herkömmlichen Zigaretten. Man fand sogar her raus, dass Verbraucher die Menthol-Zigaretten rauchen in der Regel zwei bis etwa vier Zigaretten weniger am Tag. Das macht schon deutlich was aus. Unterschätze nur bitte auf keinen Fall die Wirkung einer Menthol-Zigarette. Denn Fakt ist, dass laut der Studie der Konsum von Zigaretten einer der meisten Todesursachen in Amerika ist.

Effekt von Menthol in Zigaretten

Bekannt ist das Menthol Bonbons bei kratzendem Hals sehr lindernd wirken. Die Frage, die sich uns also stellt ist, welche Wirkung hat nun Menthol in Kombination mit Tabak und Nikotin, wenn es zusammen geraucht wird? Lindert es das herkömmliche Kratzen des Tabaks selbst? Die meisten Raucher wissen gar nicht, das selbst in normalen Zigaretten in der Regel Menthol enthalten ist. Sogar beim Shisha Rauchen stößt man auf Menthol im Tabak. Jeder Raucher weiß, wie es sich beim ersten Zug an einer Zigarette angefühlt hat. Du hast wahrscheinlich Husten müssen und es hat auch mit Sicherheit stark im Hals gekratzt. Das liegt an dem reizenden Rauch von verglühtem Tabak und Nikotin. Das Wiederrum schädigt die Atemwege und erzeugt im Umkehrschluss einen starken Hustenreflex.

Um dies zu umgehen, hat sich die Zigarettenindustrie daher etwas einfallen lassen. Sie haben eine Menge von Zusatzstoffen in die Zigarette hinein gefügt, die auf der einen Seite nicht nur den zuvor unangenehmen Geschmack verändert, sondern auf der anderen Seite auch die Genüßlichkeit des Zigarettenrauches geschmackvoller machen soll. Einer von den vielen Stoffen ist Menthol. Auf vielen Zigarettenschachteln ist Menthol explizit als enthaltender Stoff angegeben. Das sorgt dafür, dass ein gewisses Aroma entfalten wird. Der Clou ist, dass in den meisten Zigaretten, auf den Menthol nicht vermerkt ist, trotzdem Menthol in den Zigaretten enthalten ist.

Fazit zum Thema Menthol Zigaretten

Neben den Schockfotos, die auf Zigarettenschachteln gedruckt wurden, bietet das Menthol-Zigaretten-Verbot einen in dem Fall besonderen Schutz vor allem für angehende Raucher und explizit auch für Jugendliche, sodass sie eher einen Rauchstopp in die Wege leiten als zuvor. Ein weiterer zentraler Punkt zum besseren Schutz der Konsumenten ist das Verbot von Menthol Zigaretten. Dieses Verbot soll auf der einen Seite vor allem die Gefahren des Rauchens senken, auf der anderen Seite soll das Verbot zu einer Senkung der Raucherzahlen auf der ganzen Welt beitragen. Meiner Meinung nach sollte alles mögliche versucht werden, um so viele Verbraucher wie möglich von der Zigarette loszubekommen. Damit wird der Konsum von Tabak und Nikotin reduziert. Noch wichtiger ist die Reduzierung der Passivrauchenden in der Gesellschaft.


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Isabel Dorst

Als Biologin und Ernährungswissenschaftlerin kennt Isabel die Folgen eines ungesunden Lebens. Rauchen ist ein großer Risikofaktor, den sie bei Euch mit fachlichem Wissen und Motivation zum Rauchstopp ausräumen möchte. Auch privat lebt sie mit Yoga und ausgewogener Ernährung einen gesunden Lebensstil.

Kommentare

Martin
27.03.20, 23:35

Danke für den objektiven Bericht, hat meine Fragen beantwortet ;-)

NichtraucherHelden-Team
30.03.20, 08:49

Wir freuen uns, wenn wir dir helfen konnten!


Seidel Andrea
23.04.20, 17:43

Zu Isabel Dost: Raucht nicht, lebt gesund, isst gesund, macht Yoga und stirbt auch , wie wir alle!!!!!!!!

NichtraucherHelden-Team
27.04.20, 08:11

Aber vielleicht etwas später und bis ins hohe Alter fit :-)


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